„fahrmob.eco“ in vier Mitgliedsgemeinden der ILE „Zwischen Lech und Wertach“
Bürgermeister Marcus Knoll hat als Vorsitzender der ILE – Integrierte ländliche Entwicklung “Zwischen Lech und Wertach“ zu einer Informationsveranstaltung ins Langerringer Gemeindezentrum eingeladen. Grund war die Einführung der im Allgäu bereits florierenden Mitfahrplattform “fahrmob.eco” in den ILE-Mitgliedsgemeinden Hurlach, Igling, Lamerdingen und Langerringen, deren Gemeinderäte sich für die Einführung des Angebots entschieden haben. Vertreten waren nicht nur die Bürgermeister der betreffenden Gemeinden, sondern auch zahlreiche Vereinsvertreter und Gemeinderäte sowie die Mobilitätsmanagerin des Landkreises Augsburg, Mareike Stegmair, und die stellvertretende Klimaschutzmanagerin des Landkreises Landsberg, Tanja Weigl. Denn die Einführung des neuen Mobilitätsangebots findet auch dort Interesse. Der Gründer der Mitfahrplattform “fahrmob.eco”, Helmut Scharpf aus Ottobeuren, freute sich, dass der Gemeindesaal mit über 80 Interessierten voll besetzt war. Er erklärte die Anfänge seines Modells in Ottobeuren im Jahr 2019, welches inzwischen in 22 Gemeinden im Allgäu aktiv praktiziert wird. Ab sofort gehören auch die vier ILE-Gemeinden dazu. Nun kommt es darauf an, dass “fahrmob.eco” auch genutzt wird, indem Fahrten zum Mitfahren angeboten, aber auch die Gelegenheiten zum Mitfahren genutzt werden. Dabei setzen Helmut Scharpf sowie die Bürgermeister und Gemeinderäte der vier Gemeinden auf die Mitwirkung der örtlichen Vereine. „Die Vereine sind Verbündete, Türöffner und Multiplikatoren für die Vernetzung in der ländlichen Region und für Verlässlichkeit und Vertrauen zwischen Anbietern von Fahrten und Mitfahrern, das unterscheidet “fahrmob.eco” von anderen Mitfahrzentralen“, sagte Scharpf.
Das Prinzip ist einfach – durch Verknüpfung von Menschen, die zur gleichen Zeit das gleiche Ziel haben, kann die Anzahl der Autos reduziert und damit die Verkehrsdichte und die Luftverschmutzung verringert werden. Und das kann zur täglichen Fahrt zum Arbeitsplatz, zu Veranstaltungen und allen anderen Anlässen genutzt werden. So will „fahrmob“ einen Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz leisten.
Was können die Vereine tun?
Der erste Schritt ist die kostenlose Registrierung auf der Plattform fahrmob.eco über das Anmeldeformular. Dann wird der Verein auf der Webseite eingetragen und Nutzer können für diesen Verein fahren. Jeder teilnehmende Verein benötigt einen Verkehrsbotschafter. Das kann ein Vertreter aus dem Vorstand oder irgendein anderes engagiertes Mitglied sein. Der Verkehrsbotschafter soll dann alle Vereinsmitglieder kontaktieren, um sie zur Teilnahme bei “fahrmob.eco” zu motivieren. Anbieter von Fahrten registrieren sich über einen Verein ihrer Wahl, sie müssen dazu kein Vereinsmitglied sein. Die Plattform “fahrmob.eco” verknüpft Angebote und Mitfahrgesuche miteinander und der Verein erhält eine Mitteilung, wie viele Kilometer für ihn gefahren wurden. Die Fahrer können ihre Einnahmen am Jahresende freiwillig dem Verein spenden, eine Verpflichtung dafür gibt es aber nicht.
Was kostet eine Fahrt?
Pro angefangene zehn Kilometer Fahrtstrecke bezahlt der Mitfahrende nur einen Euro. Wegen dieser geringfügigen Einnahmen haben die Fahrer keine Probleme mit dem Finanzamt oder der Versicherung. Die Vereine können über die Spenden frei verfügen und in Langerringen, Lamerdingen und Hurlach verdoppeln die Gemeinden die „eingefahrenen“ Spenden und fördert dadurch nicht nur die Vereinsarbeit im Allgemeinen, sondern auch das Mobilitätsangebot “fahrmob.eco”. Als Schnittstelle zwischen Kommune und Vereinen wird ein Zukunftshelfer der Gemeinde benannt, der den Kontakt zu den Verkehrsbotschaftern hält und Vereine zur Teilnahme ermutigen soll.
Ein wesentliches Element der Mitfahrplattform „fahrmob“ ist der Fahrplan, auf dem schon jetzt Fahrgesuche und Angebote eingesehen werden können. Der Fahrplan zeigt auch Verbindungen zum öffentlichen Nahverkehr und besetzte Mitfahrbänke über einen QR-Code an.
Das Projekt werde auch vom Landkreis Augsburg unterstützt, sagte die Mobilitätsmanagerin Mareike Stegmair. Es könne einen Mehrwert für die Region darstellen und ausgebaut werden, wenn es zunächst in den ILE-Gemeinden als Vorreiter gut angenommen wird.
Autor und Foto: Hieronymus Schneider